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Diesmal haben wir es geschafft! Auf dem Weg nach Nendaz in der Schweiz haben wir ein paar Tage in Straßburg verbracht und dabei auch noch mitten im Unescowelterbe auf der Grande Île gewohnt.
Da mein Versuch ein Selfie in Contrexville auf dem Weg nach St. Martin de Belleville zu ergattern leider von höheren Mächten verhindert wurde, freue ich mich diesmal umso mehr wieder eine Welterbestätte besichtigt zu haben und die Wette meiner Schule, die noch bis zum 26.04.2018 läuft, fortgeführt zu haben.

Wohnen im Welterbe

Der Vorteil, wenn man direkt im ältesten Teil von Straßburg wohnt, ist, dass man fussläufig von allen Sehenswürdigkeiten und dem Bootsanleger entfernt ist. Mit einem kleinen, mittlerweile wenn auch langsam selbst laufenden Kind, ein absoluter Vorteil. Man kann schnell mal zum Mittag essen und schlafen in die Unterkunft. Bei unserem Kind, dass ohne sein Mittagsschläfchen sehr unleidlich werden kann, ein klarer Vorteil.
Wir hatten diesmal wieder über Airbnb eine kleine Wohnung in einem sanierten Altbau angemietet. Von der Rue des Veaux aus sind es selbst mit Noah nur großzügig bemessene 5 Minuten bis zur Batorama-Anlegestelle an der Rückseite des ehemaligen fürstbischöflichen Rohan Palastes.

Die Grand Île-Unescowelterbe seit 1988

Eine entspannte Möglichkeit Straßburg zu entdecken, sind die Ausflugsboote, die eine kleine Runde rund um die Grand Île und das Europaviertel drehen. Während man durch die Kanäle schippert und durch die Schleusen auf- und abgelassen wid blickt man von der Wasserseite aus auf das Viertel Le Petit France – benannt nach der französischen Krankheit, die hier in den Hospitälern behandelt wurde, den Rohan Palast – heutiger Ort der Archäologischen, Kunstgewerbe und Schöne Künste Museen, die gedeckten Brücken und die Befestigungsanlage, dem Vauban-Damm. Dieser Teil Straßburgs ist seit 1988 Unescowelterbe aufgrund seiner Anlage und Architektur, die Straßburg zu einer mittelalterlichen Modelsiedlung machen.

2017 – die Neustadt wird Unescowelterbe

In der Neustadt, die ganz frisch seit 2017 zum Unescowelterbe zählt, wird man an der St. Paul Kirche und dem Universitätspalast sowie den ehemaligen betrieblichen Sozialwohnungen im Quartier Ungemach vorbeigefahren. Die Neustadt wurde nach der deutschen Annexion 1871 nach dem deutsch-französischen Krieg erbaut, um einer Reichshauptstadt des deutschen Kaiserreiches angemessen zu sein. Hier sind auf der Ill 3 alte Lastkähne vertäut, die heute als Restaurantschiffe Gäste bewirten. Hier haben wir bei frühlingshaften Temperaturen in der Sonne bei einem Kaffee und Noahs üblicher Apfelschorle die ersten Eindrücke der Stadt Revue passieren lassen.

Das Europaviertel

In direkter Nachbarschaft erreicht man das Europaviertel mit dem Sitz des Europäischen Rates, des Europäischen Parlaments, des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und des Europarats, die hier 1949 als Symbol der Errichtung und Einigung Europas ihr zu Hause fanden.
Außerdem befindet sich hier der Sitz des deutsch-französischen Fernsehsenders ARTE, der unteranderem mit seiner hybriden Kunstfigur des Giraffenmanns zu einem Besuch einlädt. Die 4,20 m hohe Bronze-Skulptur zieht mit ihrer „friedlichen Stärke“ (Balkenhohl) alle, die die Stadt zu Fuß erkunden in ihren Bann und lädt mit dem Blick auf die europäischen Institutionen zum Verweilen ein.

Über die Grande Île zu Fuß

Zu Fuß kann man sich durch die kleinen Gässchen der mittelalterlichen Grand Île schlängeln und von den Brücken aus die Kanäle und bunten Fachwerkhäusschen bestaunen. Mit dem Rohanpalast im Rücken blickt man auf das Münster Notre-Dame de Strasbourg (deutsch: Liebfrauenkirche).

Markant hebt sich der 142 m hohe rote Sandsteinbau aus den umliegenden engen Gässchen und kleinen Fachwerkhäusern heraus. Das Münster ist das größte im Mittelalter vollendete Bauwerk und zählte lange Zeit zu den höchsten Gebäuden der Menschheit überhaupt. Über den südlichen Turm, der nie fertig gebaut wurde – daher der asymmetrische Anblick des Münsters, gelangt man auf die 66 m hoch gelegene Turmplattform. Mit knapp 12 kg Kleinkind auf dem Arm und 300 Stufen ist so eine Turmbesteigung allerdings eine ganz neue Erfahrung. Aber die Strapazen lohnen: Von hier aus hat man einen herrlichen Blick über Strassburg und in der Ferne sieht man über die nur 3 km entfernte Rheinebene bis zum Schwarzwald im Osten und den Vogesen im Westen.

Lässt man die Westfassade des Münsters hinter sich und spaziert vom Kathedralplatz mit dem berühmten Haus Kammerzell weiter über die Insel Richtung Westen, zum Beispiel über den Kleberplatz mit der ehemaligen Aubette, der Hauptwache, oder über den Gutenbergplatz erreicht man den Vauban-Damm. Vom Dach dieses Teils der ehemaligen Befestigungsanlage Straßburgs blickt man heute auf das ehemalige Gerberviertel der Grand Île mit dem Münster im Hintergrund. Hier auf der Panoramaterrasse hat man die Möglichkeit seine eigenen Postkartenmotive von Straßburg zu knipsen.

Noahs Lieblingsplätze

Die Spazierwege an der Ill entlang und die Ausblicke von den Brücken ins Wasser fand Noah schon wegen der Enten, Schwäne und Blesshühner, die man hier bestaunen kann, aber auch wegen der vorbeifahrenden Schiffe spannend. Auf dem Schlossplatz hieß es laufen und Tauben jagen. Eine gute Möglichkeit für uneingeschränkte Bewegung, da hier keine Autos fahren und genug Platz ist. Vis a vis zum Vauban-Damm am Square des Moulins liegt ein großer Spielplatz mit Rutschen, Schaukeln, einem Trampolin und vielem mehr zum Entdecken. Insbesondere Trampolin springen mit Papa war eine neue Erfahrung und in der Nestschaukel fühlt sich Noah schon seit Australien wohl und geniest das wiegen. Auf dem Thomasplatz neben der Ecole Saint Thomas war gerade Markt. Neben leckerem Früchtebrot und weißem Nougat mit Mandeln, bei dem wir nicht widerstehen konnten, gab es hier einen Stand mit Käse und Wurst der Region. Noah hat sich mit Ulli durch das Käsesortiment probiert und anschließend von Papa seinen Favoriten kaufen lassen.

Ich bin gespannt von euren Straßburg Highlights und den Lieblingsplätzen eurer Kinder zu hören!

Allzeit gute Reise!

Eure