Die Reisevorbereitungen für eine Reise in den Iran sind schon aufwändiger als sonst für einen Urlaub. Einfach Koffer packen und los, ist – zumindest mit Kind – nicht möglich.
Das Visum
Zum Einen muss man ein Visum beantragen. Dafür benötigt man biometrische Passbilder, einen noch mindestens 6 Monate gültigen Reisepass ohne Einreisestempel von Israel, den Nachweis über eine Auslandskrankenversicherung, eine Zieladresse im Iran oder eine Einladung und 50 € (gleicher Preis für Erwachsene wie für Kinder). Über e_visa.mfa.ir kann das Visum online beantragt werden. Daraufhin bekommt man eine Referenznummer zugeschickt, mit der der Status des Visaantrags online eingesehen werden kann. Danach schickt man seinen Reisepass zu einem iranischen Konsulat oder der Botschaft und erhält den Visaaufkleber. Persönlich abholen geht auch, allerdings kann man nicht unbedingt am gleichen Tag die Pässe wieder mitnehmen – es sei denn man ist gerade auf einem Kongress in Berlin und fragt sehr nett bei den Botschaftsmitarbeitern an – dann geht da vielleicht was.
Die Flüge
Zum Anderen braucht man einen brauchbaren Flug in den Iran. Aus dem Angebot an sehr unsinnigen Zwischenstopoptionen und den unmöglichsten Abflugzeiten, gilt es das kleinere Übel herauszufiltern. Die häufig nächtlichen An- und Abreisen liegen daran, dass es im Iran keine Begrenzung der Flugzeiten gibt.
Die Einreisebestimmungen
Dann gibt es ein paar speziellere Einreisebestimmungen in den Iran, die aus dem Islam heraus entstehen: Verboten bei der Einfuhr sind Alkohol, Schweinefleisch, Milchprodukte und anstößige Publikationen. Bisher haben wir keine ernsthafteren Kontrollen bei der Einreise erlebt, aber man weiß ja nie wann es einen doch mal trifft.
Die Kleidungsvorschriften
Insbesondere für Frauen gilt es dann noch ein paar Dinge für die Kleiderauswahl zu bedenken. Auch wenn ich immer wieder feststellen muss wie liberal und modisch die iranischen Frauen die Kleidervorschriften auslegen, so sollte man auf jeden Fall weitere nicht zu eng anliegende Kleidung tragen. Außerdem einen Mantel, der aber auch als Bluse, Tunika oder Kleid ausgelegt werden kann und mindestens bis zur Oberschenkelmitte, besser Knie reichen und zudem langärmelig sein sollte. Dazu braucht man noch ein Kopftuch, dass die iranischen Frauen, außer in Heiligtümern, zum Teil sehr lässig tragen.
Für Männer ist es da schon etwas einfacher, sie sollten einfach nur keine kurzen Hosen und Sandalen tragen – das bleibt nämlich kleinen Kindern vorbehalten. Auch hier gilt, dass bei Heiligtümern die Kleidungsvorschriften strenger zu befolgen sind, d.h. hier empfiehlt sich ein langärmeliges Hemd.
Wie eben schon erwähnt, sind Kinder von diesen Vorschriften ausgenommen. Aber schon aus Sonnenschutzgründen empfiehlt sich auch bei den Kleinen dünne lange Kleidung. das Klima in Teheran ist kontinental und im Sommer trocken und heiß mit hoher Intensität der Sonnenstrahlung.
Der Fastenmonat Ramadan
Vor der Einreise sollte man sich auch darüber informieren, wann der Fastenmonat Ramadan liegt. Dann darf von Sonnenauf- bis zum Sonnenuntergang nicht in der Öffentlichkeit gegessen und getrunken werden. Die kleinen Ausnahmen betreffen Kranke, Schwangere und Stillende, Reisende, Kinder und theoretisch Nicht-Muslime – allerdings wird es nicht gerne gesehen, wenn man vor aller Augen das Fasten bricht. Wie wir damit umgegangen sind, werde ich noch berichten.
Bis dahin allzeit gute Reise!
Eure