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Zugegeben, bevor wir diese Reise geplant haben, hatte ich noch nie etwas vom Purnululu Nationalpark gehört. Genau genommen habe ich mich so richtig auch erst damit beschäftigt, als die Wette veröffentlicht wurde und ich geschaut habe, welche Welterbestätten denn auf unserer Route liegen.

Die Zeitspanne vom Bekanntwerden der Bungle Bungle Range bis hin zum Welterbe war ein wahrlicher Sprint. Bis 1984 waren die Felsformationen nur den Aboriginies und einigen eingeweihten Weißen, wie den Besitzern der Mable Downs Cattlestation bekannt. Durch diese kam es auch, dass ein Filmteam in die Täler und Schluchten der Bungle Bungle Range geführt wurde. Diese filmten für eine Dokumentation, nach deren Ausstrahlung die Bungle Bungles weltberühmt wurden. Nur kurze Zeit später wurde das Gebiet zum Purnululu (= Sandstein) Nationalpark erklärt und 3 Jahre danach zum Unescowelterbe.

Wanderungen im Süden der Bungle Bungle Range
Circa 60 km vom Great Northern Highway entfernt erheben sich im Süden die Steilwände der Bungle Bungle Range und der durch Wasser geformten bienenkorbartigen freistehenden Felsformationen, den Bungle Bungles. Neben einem Rundweg um diese Felsdome herum, sind wir durch den zur Dry Season ausgetrockneten Piccaninny Creek zu einem Aussichtspunkt gewandert. Die Sandsteindome haben ein weltweit einzigartiges Muster: Es wechseln sich Schichten aus rotem Sandstein aufgrund von Eisenausfällungen und grauschwarze Schichten aufgrund von Einschlüssen von Cyanobakterien ab. Die Sandsteinschichten haben sich vor 360 Mio. Jahren abgelagert. Dann erfuhr das Gebiet eine Hebung. Seit 20 Mio. Jahre wird das Gestein nun von Flüssen, Wind und Sonne erodiert. Diese legen diese einzigartige Formation frei.
Zu unserem Rundgang im Südteil der Gebirgsformation gehörte auch die Wanderung hinein in den Cathedral Gorge – eine Felsschlucht an deren Ende sich im Felsen ein kathedralenartige Halle formt. Wir haben mindestens 20 englische Ausdrücke für grossartig und überwältigend gehört – und das mit Recht.

Wanderung im Norden der Bungle Bungle Range
Im Nordteil der Bungle Bungle Range hat das Gestein nicht mehr die auffälligen Streifen, dafür leuchtet es in rotorange Tönen ähnlich den Uluru- und Katja Tutja- Gebirgen. Hier erwanderten wir eine Felsschlucht, den Echidna Chasm. Die Felswände ragen bis zu 200 Meter auf und kommen bis zu 1 Meter nah aneinander heran. Aus der Kühle der Schlucht heraus betrachteten wir die rot leuchtenden Felsen in der Sonne über uns.

Die Reise zu dieser Welterbestätte stellte sich als nicht ganz so einfach heraus. Entweder verfügt man über ein 4WD-Auto oder man findet einen Tourveranstalter, der eine Familie mit Baby an Board nimmt – da werden dann auch australische Sicherheitsvorschriften über Board geworfen, sodass Noah die 2-stündige Offroad-Tour in den Park und zurück auf Ullis Schoss zugebracht hat. Ulli formte mit seinen Armen den perfekten Kindersitz – nicht ganz einfach. Noah schien das Geholpere so gut zu gefallen, dass er die Fahrstrecken über die gravel road mit Rippeln, Schlaglöchern, durch Bachläufe und über Felsen verschlafen hat. „A good Traveller“ wie Bushee unser Fahrer anerkennend gesagt hat. Überhaupt wurde Noah von der ganzen Reisegruppe erst bestaunt, dann adoptiert. Das wurde insbesondere abends beim Dinner im Safarizelt und am gemütlichen campfire deutlich. Wir haben nirgendwo bisher so viele Tipps zur Weiterreise und Einladungen zum kostenfreien Campen bekommen. Das Safarizelt und das allabendliche Lagerfeuer mit seinen Geschichten machen den Bungle Bungle Caravanpark zu einem sehr attraktiven Ausgangspunkt für eine Tour in den Park.

Purnulu Nationalpark ✅ – done!

Allzeit gute Reise!
Eure