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Adelaide River Crossing & Krokodilsafari
Auf dem Weg Richtung Kakadu Nationalpark biegt man bei Humpty Doo vom Stuart Highway auf den Arnhem Highway ab. Nach wenigen Kilometern kommt man an die Adelaide River Crossing. Der Adelaide River ist einer der Flüsse durch die Wetlands und berühmt für seine Krokodil-Cruises. Zum Song Crocodile Roll  bestiegen wir das Boot der Spectecular Crocodil Cruise: „Havin‘ a barbie by the river, With no one else around, A tropical honeymoon, Knocking a Four X down, She was standing in the water, Eating a pumpking scone, When CRUNCH! She was gone…“ Schön aufgereiht in jeweils 2 Reihen links und rechts im Boot für optimalen Blick auf den Fluss und die spektakuläre Show der Ranger saßen wir da. Keine 10 Meter gefahren, erblickten wir auch schon das erste Krokodil – ein schöner 5 Meter Brocken, ca. 100 Jahre alt -, dem wohl auch schon bekannt war, was nun folgen sollte: Ein Ranger hielt an einer ca 3 Meter langen Bambusangel Schweinefleischbrocken in den Fluss und lockte das Krokodil somit nah an das Boot heran. Dann wurde das Fleischstück einige Dezimeter über das Wasser gehoben, sodass sich das Krokodil mithilfe seines Schwanzes ein Stück aus dem Wasser katapultieren musste um an das Fleischstück zu gelangen. Uns bot sich dabei der Blick auf die riesigen Hauer – kein Ort wo man je landen möchte. Ulli saß in der ersten Reihe und konnte dem Croco vis a vis in die Augen schauen. Aber auch Noah auf meinem Schoß in der zweiten Reihe war von diesem Anblick beeindruckt. Ich war, ob der Späße des Skippers, etwas besorgt, ob sich das Krokodil es nicht doch noch überlegen würde einen Hops über die Reling zu wagen und die vielen Fleischbrocken an Bord zu vertilgen – immerhin hängen die nicht an einer Angel und werden zu Showzwecken weggezogen, damit die Touris auch alles schön knipsen können. Ein Sprung in den Fluss wäre ja trotz der Rettungswesten auch keine Option, wie unser Tourleiter lustig feststellte. Haha! Aber anscheinend sind bei drei Tourveranstaltern auf dem Adelaide River die Krokos gut abgefüttert, sodass wir dann wirklich noch eine Rarität bewundern konnten: einen Seeadler der neben dem Boot herflog um von dem dargebotenen Fleisch auch etwas abzubekommen, was ihm dann auch gelang.

Kakadu Nationalpark – Ubirr: keine Worte für soviel Naturschauspiel
Immer dem Arnhem Highway folgend erreichten wir nachmittags dann den Kakadu Nationalpark – Unescowelterbestätte Nummer 2 auf unserer Tour. Unser Weg führte uns zunächst wieder durch Buschland, bis wir beim Aurora Camping Resort ankamen, ein gemütlicher kleiner Camping mitten im Nirgendwo, bevölkert von sämtlichen Mücken, die der Nationalpark zu bieten hat – also waren wir seit 19 Uhr im Camper und seit 20 Uhr am Schlafen.

Der nächste Tag führte uns weiter Richtung Jabiru, dem Versorgungszentrum im Nationalpark. Auf dem Weg lag das Gebiet des Ubirr. Über einen Rundweg gelangt man zu Felskunstgallerien, die hauptsächlich Jagdbeute zeigen, hier im Barramundigebiet also Fisch und Rechte der Aboriginies. Scheitelpunkt und spektakulärer Höhepunkt des Rundweges ist der Nardab Aussichtspunkt. Für das Panorama, dass sich nach 250 m Aufstieg bot gibt es keine Worte – atemberaubend. Auf der einen Seite die Floodplain des South Alligator River mit Billabong (Restwasseransammlung aus der Regenzeit), übergehend in den Monsunwald und endend mit dem Blick auf die Felsmassive und Plateaus des Arnhem Landes – heute für nicht Aboriginies nur mit Genehmigung zu betreten. Dazu ein Farbspiel in allen Grüntönen dazu Erdtöne von braun bis rot und darüber stahlblauer Himmel.

Kakadu Nationalpark – Jabiru: Uranabbau mitten im Welterbe
Am Übergang des Arnhem Highway auf den Kakadu Highway liegt Jabiru, zum einen Versorgungszentrum für das westliche Arnhem Land und den Nationalpark, zum anderen das größte Abbaugebiet der Welt für Uran in der Ranger Mine. Unglaublich! Aber wir haben es uns natürlich angesehen, soweit der Zaun und die Batterie an Verbotsschildern uns gelassen haben. Bis vor wenigen Jahren wurden hier uranhaltige Erze im Tagebau abgebaut, heute findet der Abbau unter Tage statt und der ehemalige Tagebau ist wieder mit Grundwasser gefüllt. Dennoch lassen sich die Ausmaße noch erkennen. Anhand der Abraumhügel die sich rund um das Gebiet erstrecken kann man auch die Dimensionen des Abbaus erahnen. Noch ein paar Jahre soll gefördert werden, bis 2026 soll das Gebiet saniert sein.

Ansonsten ist Jabiru ein kleines Städtchen von ca. 1000 Einwohnern, von denen jeder mindestens 2 bis 3 Sportarten zum Zeitvertreib betreiben muss. Auf unserer kleinen Ortsrunde haben wir ein Stadion mit 2 Basketballfeldern sowie ein Footballstadion unter freiem Himmel gesehen, dazu kommt ein überschatteter Sportplatz, Tennisplätze, ein Golfclub und ein Schwimmbad. Nennenswert sind in Jabiru das Crocodile Hotel, das von oben gesehen aussieht, wie ein Krokodil, eine Bäckerei, eine Tanke, ein Medical Center, eine Polizeistation und ein Shoppingcenter, das genau genommen aus einem Supermarkt bestand.

Kakadu Nationalpark – Nourlangie: Steilstufe des Arnhem Landes
Im Gebiet des Nourlangie, an dessen steilen Felsen schon vor mehr als 20 000 Jahren Aboriginies ihren Schutzraum und Lagerplatz hatten, befinden sich wiederum Felsmalereien. Neben dem Thema der Jagdbeute werden hier auch Geschichten erzählt, die sich um geltendes Recht – hier Darstellung zum Inzestverbot, Alltagsgebräuche – hier Tanz und Erklärung für Naturerscheinungen, wie Blitze, Gewitter, Regenbogen drehen. Im Zusammenhang mit dem Inzestverbot, das nicht nur die Familie, sondern den ganzen Stamm betraf, wird auch gezeigt, was mit jemandem passiert, der versucht sich der gerechten Strafe zu entziehen. Er wurde in ein Krokodil verwandelt und musste sein Leben in einem Tümpel verbringen.

Ein bestimmter Grashüpfer tritt zu Beginn der stürmischen Zeit im ganzen Land auf und sagt den Ureinwohnern, dass es Zeit ist den Schutz aufzusuchen. Dann kommt die Zeit des Lightning Man, der Blitzmacher, eine der wichtigsten dargestellten Figuren, der für Einschnitte in die Felsen auf der anderen Seite der Ebene verantwortlich gemacht wird. In diese Felsen schlagen regelmäßig Blitze ein, sie gelten als gefährlich und dürfen nicht betreten werden. Andere Orte sind für normale Aboriginies und uns Weiße ebenso verboten, sie sind heilig. Möglicherweise sind sie sie auch gefährlich wegen radioaktiver Strahlung und arsenhaltigen Böden. Diese wurden als religiöse Orte erwählt um eben diese zu schützen. Nur hohe Priester haben den Zugang und das Wissen um diese heiligen Stätten.

Heute schließe ich mit der Aufforderung für Australienreisende: Kaka-Do!

Eure