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Pink Lake der Hutt Lagoon

Kurz vor Kalbarri mit dem gleichnamigen Nationalpark liegt die Hutt Lagoon, ein 14 Kilometer langer See, der durch Algen (Dunaliella salina), die ß-Carotin produzieren, eine pinke Farbe erhalten hat. Das Pink variiert mit der Tageszeit, dem Wetter, insbesondere mit der Sonneneinstrahlung und mit dem Füllungszustand des Sees. Zur Erforschung und Nutzung der Algen, als Ressource von Vitamin A und als Lebensmittelfarbe, hat die Firma BASF hier ein Labor errichtet.

Wenn man den Pink Lake an verschiedenen Tagen besuchen möchte, lohnt es sich einen Platz auf dem benachbarten Campground in der Lucky Bay (WA North nicht South!) zu buchen. Teile des Camps zwischen den Dünen sind wegen des weichen Sandes ausschließlich durch erfahrene 4WD-Fahrer zu erreichen. Wir machten hier die Bekanntschaft mit tiefem Sand und der Möglichkeit da auch wieder herauszukommen. Unsere neuen Recovery Boards waren funktionsfähig, die Anwendung ist jedoch ziemlich schweißtreibend.  So lernen wir im 4WD fahren immer mehr dazu.

Kalbarri Nationalpark

Der Kalbarri Nationalpark erstreckt sich von der Küstenlinie entlang des Murchinson River ca 50 km ins Landesinnere. Die Küste des Nationalparks imponiert durch einen felsigen Strand mit blauen Rockpools, die zum Schwimmen und Schnorcheln einladen und vielen bizarren Felsformationen. Der Fluss zeigt sich an der Küste mit seinem breiten ruhigen Verlauf und formt auf dem Weg dahin die bekannten Schluchten, die man von der Kante aus über Board- und Skywalks oder auch unmittelbar durch hinuntersteigen erforschen kann.

Bei heißen Temperaturen müssen Wanderer des 8 km langen Loops allerdings früh aufstehen, da er im Sommer bereits um 7.00 Uhr wieder geschlossen wird. Wer später aufbricht, riskiert Temperaturen über 50°C zu erleben. Die Wanderung lohnt sich, wir haben den Loop 2017 erkundet, lest hier, diesmal haben wir uns gegen frühes Aufstehen entschieden und den neu eröffneten Skywalk erkundet.

Das beliebte Fotomotiv „Natures Window“ ist den ganzen Tag über zugänglich. Die auch hier spürbaren Temperaturen und die damit verbundene Mühe sind es allerdings wert. Das Gleiche gilt für ein Abstieg in die Schlucht am Z-Bend.

Die Blicke auf den lang gestreckten, tiefen Einschnitt des Flusses sind beeindruckend und für Geologen wieder mal ein Highlight. Deutlich sind die durchschnittenen Erdschichten zu sehen, wobei das durch oxidiertes Eisen entstandene Rot eindeutig vorherrscht. Hinzu kommt am Z-Bend noch der Abenteurer-Charakter. Es geht teilweise über Leitern senkrecht in die Schlucht. In der Schlucht ist es über dem übrig geblieben Wasser ganz still, unterbrochen von den Rufen einzelner dort nistender Vögel.

Zudem suchten wir hier wieder einmal nach Spuren der ersten Erdbewohner. Noch heute lassen sich im Gestein die versteinerten Fußabdrücke der urzeitlichen Seeskorpione finden.

Zu den visuellen Highlight gesellte sich am Abend ein kulinarisches. Unsere Nachbarn, Sue und Trevor, die in einer älteren Version unseres Trucks unterwegs sind, kamen von einer geführten Hummertour zurück. Der Fang war so groß, dass jeder der Teilnehmer 5 Hummer bekam, 10 Hummer für zwei Personen waren einfach zuviel. So schenkten sie uns einen stattlichen ganzen Hummer und lieferten auch gleich die Methode mit, wie man am einfachsten an das leckere Fleisch kommt. Jule und Noah können jetzt professionell Hummer zerlegen. Köstlich war’s!

Shark Bay und Francois Peron Nationalpark

Shark Bay ist ein Nationalpark, der es wegen seiner Besonderheiten auf die World Heritage Liste der UNESCO geschafft hat. Die Lage der sich von Süden nach Norden erstreckenden Inseln und Halbinseln und der flache Meeresspiegel mit ausgedehnten Seegrasflächen führt zu einer Konzentration des Salzes, die wiederum einen Einfluss auf die Flora und Fauna hat. So trifft man am Eingang des Park auf den Shell Beach, ein Strand, der nur aus Cockle Shells besteht, kleine Muscheln, die die hohe Salzkonzentration mögen. Sie kommen so zahlreich vor, dass der Strand meterhoch mit ihnen bedeckt ist und früher hier durch die Schwerkraft gepresste Muschelsteine abgebaut wurden. Zum Beispiel wurde  in Denham, der einzigen Stadt auf der Halbinsel die Kirche und ein heutiges Restaurant daraus gebaut.

Zuvor kann man in der Hamelin Bay die uralten Stomatolithes bewundern, die Möglichkeit sie aus nächster Nähe zu sehen gibt es allerdings erst nach dem Wiederaufbau des Boardwalks, der bei einem der letzten Wirbelstürme zerstört wurde. Wir haben die Stromatholithes daher diesmal am Lake Thetis bei Cervantes besichtigt.

Im Nationalpark gibt es neben den Caravanparks in Denham und Monkey Mia eine Reihe von spannenden Campgrounds die mit unterschiedlichen 4WD Fähigkeiten angefahren werden können. Wir entschieden uns für Eagle Bluff, einem einsamen Platz kurz vor Denham, auf dem wir die Aussicht aufs Meer und die Sterne geniessen konnten und für die Big Lagoon im Francois Peron Nationalpark. Hier kommen bei flachen Wasser die wunderschönen Farben perfekt zur Geltung. Der Nachteil in diesem Park ist, dass an einem unbemannten Check Point gebucht und bezahlt werden musste und wir nicht wussten, ob Platz ist. Wohlgemerkt wir mussten Luft fürs Sandfahren aus den Reifen lassen und 25 km reinfahren. Aber wir hatten Glück und bekamen einen der letzten Plätze.

Am Eingang zum Francois Peron Nationalpark steht eine alte Schaffarm, von der ein Museum und eine heiße Quelle übrig geblieben ist. Das etwa 40 °C warme Wasser kann ganztags genutzt werden. Besonders in kühleren Nächten ist das Gefühl mit Blick auf den Nachthimmel grandios.

Euer