Mittlerweile wieder im Alltag zwischen Schule und Kinderbetreuung angekommen und nachwievor geschockt von der Katastrophe des Autobahnbrückeneinsturz der A10 in Italien, habe ich mich dennoch entschlossen diesen Artikel über Cinque Terre zu veröffentlichen. Während der Anreise mussten wir zweimal die fragliche Autobahn A10 nehmen – unserem Schutzengel sei Dank, dass unsere Urlaubsreise ohne Unfälle ablief und wir schon längst Frankreich erkunden durften.
Während unserer Italienquerung Richtung Frankreich diesen Sommer entschieden wir uns zu einem kurzen Abstecher zu den Cinque Terre. Auf diesem 12 km langen Küstenabschnitt liegen 5 berühmte Dörfer an den Steilhängen: Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore. Diese sind 1997 zusammen mit Porto Venere sowie den Inseln Palmaria, Tino und Tinetto zum Unescoweltkulturerbe erklärt worden, da diese so einzigartig in die ligurische Steilküste hineingebaut worden sind.
Verbunden sind diese Städte durch eine Eisenbahnlinie, die selber schon sehenswert ist. Neben den zum Teil im Tunnel befindlichen Bahnhöfen führt die Strecke direkt am oder durch Pfeiler getragen über dem Meer entlang.
Die Bahn ist auch die beste Anreisemöglichkeit zu diesen Dörfchen, in denen es keinen Autoverkehr gibt. Von den Parkplätzen außerhalb muss man ca. 20 Minuten laufen. Der Zug hingegen hält inmitten eines jeden Dorfs und mit dem Hop-on-hop-off-Ticket kann man den ganzen Tag auf der Strecke zwischen den Dörfern bin und her fahren.
Womit wir an diesem Tag allerdings nicht gerechnet hatten, war die unendlich große Zahl an Touristen und Touristengruppen gepaart mit einer tropisch schwül-heißen Wetterlage plus einem Kind, dass weitere Zähnchen bekommt und entsprechend quengelig ist. Die wahrscheinlich sonst sehr niedlichen engen Gässchen durch die Dörfer hinab zu den Häfen und den unvergleichlichen Postkartenmotiven waren so voll, dass man nur noch im Entengang vorwärts kam. Stehen bleiben und Ausblick genießen war auch sehr schwer, da schon der nächste Fotoapparat im Anschlag darauf wartete, dass man die Aussicht frei gibt – an hinsetzen war gar nicht zu denken.
Nach zwei Dörfern – Monterosso al Mare und Riomaggiore, haben wir unseren Plan aufgegeben auch noch ein weitere Dörfchen zu besichtigen und sind nach Levanto zurückgefahren.
Dort erwartete uns ein Bad im erfrischenden Mittelmeerwasser und etwas Erholung von den unendlichen Menschenmassen und Ablenkung für Noahs schmerzende Zähne. Damit war der Tag dann doch noch gerettet.
Einen Eindruck, warum die Anlage der Dörfchen so einzigartig ist und welchen Charme diese kleinen Gässchen und Treppen durch die eng an eng stehenden bunten Häuser, die auf den Klippen über dem Meer hängen haben, haben wir bekommen.
Eine Fortsetzung unserer Besichtigung würde ich allerdings nur noch in der Nebensaison vornehmen oder mich in einem der kleinen Unterkünfte direkt in den Cinque Terre Dörfern einmieten um in den Morgen- und Abendstunden meine Streifzüge durch die Straßen und Nachbardörfer zu starten.
Eure