Auf eine überdimensionale Banane gepinselt empfängt dieser Slogan alle Besucher am Ortseingang von Carnarvon. Die Stadt und ihr Umland produziert Obst und Gemüse für ganz West Australien. Anschauen kann man sich das auf dem sogenannten Fruit Loop, einer ca. 12 km langen Strecke durch die Felder mit Tomaten, Zucchhini, Gurken, Kohl, Bananen und Mangos nördlich und südlich des Gascoyne River. Auf einigen Höfen kann man direkt vom Hersteller Obst und Gemüse kaufen. Wir haben auf einem Biohof – in Australien heißt das Organic – unsere Obst- und Gemüserationen eingekauft: Tomaten, Gurken, Bananen und Pampelmusen. Dazu gab es noch Eier von hofeigenen, freilaufenden Hühnern und leckeres selbstgemachtes Mango- und Erdbeereis in Raketenform – sehr wahrscheinlich in Anlehnung an die OTC – Dish (Overseas Telecommunications Commission) am North West Coastal Highway Richtung Geraldton.
Bis in die 80er Jahre hinein wurden die Missionen der NASA, wie die Flüge der Gemini- oder Apollomannschaften, der Mondlandungen und auch die Sondenerkundung des Halley’schen Kometen von dieser Satellitenstation aus mit überwacht. Neben der OTC – Dish, einer riesigen Empfangs- und Sendeantenne, befindet sich ein fantastisches Museum rund um das Thema Raumfahrt und Tracking (Bodenkontrolle). Ein Highlight der Ausstellung ist die Simulation des Starts einer Saturn 5 – Rakete, den man mit Originalton- und bildaufnahmen und in Startposition eines Astronauten – also auf dem Rücken liegend mit angewinkelten Beinen – in einer nachgebauten Raumkapsel erleben kann. Noah fand das sehr beeindruckend – insofern er sich erinnert wird sein zweiter Berufswunsch nach Kapitän wohl Astronaut.
In einem kleinen Kino laufen verschiedene Filme über Carnavon und die ersten Liveradio- und Fernsehsendungen zwischen Großbritannien und Australien, den Ausbau der Radiostation zur Satellitenüberwachungsstation sowie zur Erklärung der damaligen Technik und Satellitenbilder und vielem mehr.
Unvorstellbar erscheint aus heutiger Sicht die vorhandene Technik, die benutzt wurde um Weltraumflüge durchzuführen und von der Erde aus zu steuern. Als Besitzer eines Smartphones steht mir bis zu 1 Mio-Mal mehr Rechenleistung zur Verfügung, als die Bodenüberwachung zum Beispiel für das Notfallprogramm nutzen konnte, das die Kapsel automatisch und sicher wieder auf die Erde zurück gebrachte hätte.
Ein anderer Kontrast wird deutlich, wenn man am One-Mile-Jetty den Leuchtturm und das Haus des Leuchtturmwärters besucht hat. Erst in den 1960er Jahren, zur Zeit der Apollo-Missionen, wurde der Leuchtturm elektrifiziert und musste dann immer noch von einem Wärter überwacht werden.
Den 1,4 km langen Jetty, der ursprünglich das Watt bis zu den Handelsschiffen überbrückte, kann man momentan nur bewundern, aber wegen Einsturzgefahr nicht betreten. Der Ausblick vom angrenzenden Café und Bistro ist allerdings sehr lohnenswert. Anstatt eines Läufchens über den Jetty haben wir den Magen mit leckeren Burgern beschäftigt und Noah hatte die Gelegenheit das erste Mal einen Lauflernwagen auszuprobieren – leider noch zu schnell für sein Gehvermögen.
So hatten wir alle unseren „taste of the great life“ in Carnarvon!
Eure