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Es ist wirklich passiert! Vor lauter Müdigkeit am gestrigen Tag, haben wir es heute erst so wirklich realisiert: Wir sind wirklich gestartet, haben rund 17 000 km Flugstrecke zurückgelegt und sind heute morgen das erste mal in Down Under aufgewacht.

Bondi – Sydneys östlichster und berühmtester Stadtteil
Unser Domizil für die ersten 3 Tage ist ein über Airbnb gebuchtes Zimmer im Stadtteil Bondi, ca. 7 km vom Stadtzentrum – oder wie die Geographen sagen würden CBD ( Central Business District) – von Sydney entfernt. Hier ganz im Osten Sydneys haben wir ein nettes kleines Zimmer mit Balkon bezogen. Unsere Gastgeberin hat uns bereits 8 Uhr morgens sehr nett und freundlich empfangen und durch die Wohnung geführt und die wichtigsten Hausregeln erklärt. Die Frage nach ihrer kleinen Tochter, die brav mit ihrem Instrumentenkoffer hinter uns her tappte, tat sie dabei kurzerhand mit der Bemerkung „Milli kann schon mal zu spät kommen“ ab. Ohje.
Am gestrigen Tag galt die Devise „wach bleiben und nicht vor Abends zu schlafen“ um möglichst schnell den Jetlag zu überwinden. Also machten wir uns direkt auf Richtung Bondi Beach – eine lockere 10 Minuten-Gehstrecke von unserer Unterkunft entfernt. Was einem schnöde Google Maps Karten aber nicht verraten ist, dass man dabei immer schön den Berg hinabläuft, was man folglich abends geschafft und noch müder als zuvor wieder hinaufkraxeln muss. Da fühlt man sich als Geograph dann doch ganz schön blöde, wenn man das erst beim hinablaufen realisiert. Sei es drum, Bondi Beach war jeden Höhenmeter Wert. Der Strand erstreckt sich auf ca 1,5 km und hat wunderschönen feinkörnigen hellgelben Sand ohne jegliche Anspülungen wie Muscheln oder Treibholz – eine hervorragende Krabbel- und Erkundungslandschaft für Noah.

Bondi Beach – die Wiege der Surfkultur
Bondi Beach ist der wohl berühmteste Strand Sydneys und aufgrund seiner Bedeutung für die Entwicklung des Surfsports und Rettungsschwimmer-Bewegung auf der Liste der nationalen Denkmäler Australiens. Traurige Berühmtheit erlangten der Strand und die Rettungsschwimmervereine im Jahr 1938 als während eines Rettungsschwimerwettkampfes der Strand von mehreren grossen Wellen überrollt wurde und mehrere Hundert Menschen ins Meer gespült wurden. Um die 300 Menschen konnten durch die anwesenden Lebensretter gerettet werden. Bis heute befindet sich am südlichen Ende der Rockpool und das Clubhaus der Bondi Beach Icebergs – ursprünglich ein Verein von Rettungsschwimmern 1929 gegründet um im Winter zu trainieren. Heute ist hier jeder Willkommen – bei knapp 18°C im Ozeanwasserpool haben wir allerdings gekniffen und uns auf den Bondi to Bronte Coastalwalk entlang der ebenfalls zum nationalen Denkmal gehörenden Klippen begeben.

Hai-Life
Abgesehen von der Temperatur ist der Rockpool neben dem Meer eine attraktive Möglichkeit zum Schwimmen, da man hier sicher vor der Gefahr Nummer 1 in australischen Gewässern – dem Hai – ist. Obwohl auch gestern wieder etliche Surfschulen am Strand übten, bleibt im Hinterkopf doch immer die Angst vor einem Haiangriff beim Baden. Immerhin ca. 4 Menschen fallen jährlich in Australien Haiangriffen zum Opfer – angeblich gewinnt man häufiger im Lotto als von einem Hai angegriffen zu werden … ich hätte dann doch aber lieber den Lottogewinn.

Zum Schutz der Surfer und Schwimmer gibt es ein mittlerweile umfassendes Haiabwehrsystem, doch alle schaffen es nur auf Erfolgsquoten von 90 Prozent. Ein gewisses Risiko bleibt also. Ungefähr 500 m vor Bondi Beach gibt es ein Hainetz, dass die Haie abfangen soll. Da hierbei die Tiere aber häufig verletzt oder sogar getötet werden, steht diese Abwehrmethode seit längerem in Kritik. Seit letztem Jahr werden intelligente Bojen getestet. Die Clever Buoy sind mit einem Sonar am Meereboden verbunden. Die Boje kann die Daten größerer vorbeischwimmender Objekte dann hinsichtlich der Art – Mensch, Delphin, Hai – unterscheiden und sogar am Schwimmverhalten die Art des Hais bestimmen. Neben dem wissenschaftlichen Nutzen zur Erforschung der Anzahl und Arten der Haie kann mittels Satellitensignal aber auch das Handy des Rettungsschwimmers angesteuert werden. Dieser erhält dann einen „Hai-Alarm“ und kann entsprechend reagieren. Häufig wir zunächst eine Patrouille geschickt, die die Lage sondiert und den Hai nach Möglichkeit vertreiben soll.
Wir werden uns diese Tiere morgen im Aquarium einmal näher ansehen.

Bondi to Bronte Coastalwalk
Wesentlich ungefährlicher für Kinderwagenschieber allerdings wesentlich sportlicher gestaltet sich der Küstenweg.
Unter- oder oberhalb der berühmten Sandsteinklippen, die in allen erdenklichen gelb- und orangetönen Im Sonnenlicht erstrahlen geht es von Bondi Beach über den Tamarama Richtung Bronte Beach. Neben [fruitful_recent_posts_slider posts=“4″ cat=““]den bizarren Formen, die die Auswaschung des Meerwassers hinterlassen hat führt der Weg zu schönen Aussichtspunkten über die Küstenlinie. Blickt man zurück zum Bondi Beach meint man fast auf eine italienische Bucht mit ihren dicht an den Hang gedrängten bunten Häusern zu schauen.
Nachdem wir Noahs Wagen über etliche kurze und lange steile Treppen geschleppt hatten, sind wir für diesen Tag am Tamarama Beach ausgestiegen – immerhin wartete noch der „Aufstieg“ zurück nach Hause.

Morgen geht es zum Circular Quay nach Sydney. Aber jetzt erstmal ausschlafen!

Allzeit gute Reise!
Eure